Funchal zeigt ein außergewöhnlich komplexes Mikroklimatsystem aufgrund seiner einzigartigen Lage in einem natürlichen Amphitheater aus vulkanischen Bergen, die 1.862m Höhe erreichen. Die Stadt ist in 7 verschiedene mikroklimatische Zonen unterteilt: Küste (0-50m Höhe, 19-25°C Jahresdurchschnitt, 550mm Niederschlag), Niederzone (50-200m, 18-24°C, 650mm), Mittel-Niederzone (200-400m, 17-23°C, 750mm), Mittelzone (400-600m, 16-22°C, 900mm), Mittel-Hochzone (600-800m, 15-20°C, 1.100mm), Hochzone (800-1.000m, 14-19°C, 1.300mm), und Bergzone (>1.000m, 12-17°C, >1.500mm). Diese thermische Schichtung erzeugt Temperaturunterschiede von bis zu 8-12°C zwischen dem unteren Funchal und den umgebenden Gipfeln, ein Phänomen, das kontinuierlich von unseren über die gesamte Region verteilten Wetterstationen dokumentiert wird.
Der "Föhn"-Effekt ist in Funchal besonders ausgeprägt, insbesondere während Osterwind-Ereignissen (Lestada). Wenn feuchte Luftmassen auf die Bergbarriere der Insel treffen, steigen sie orographisch auf, kühlen adiabatisch ab (0,6°C pro 100m), kondensieren am Nordhang (Wolken und Niederschlag bildend), und sinken dann als trockene und erwärmte Luft den Südhang hinab. Dieses Phänomen kann die Temperaturen in Funchal um 6-10°C über die saisonalen Normalwerte heben, mit Windböen, die 80 km/h überschreiten können. Während dieser Ereignisse kann die relative Luftfeuchtigkeit abrupt von 75-80% auf 25-35% fallen, was extrem trockene Bedingungen schafft. Unsere Wetterstationen registrierten Rekordtemperaturen von 38,2°C während des Lestada-Ereignisses vom August 2016, im Kontrast zu den gleichzeitigen 19,8°C an der Encumeada (1.007m), nur 15km entfernt.